deutscher Pädagoge; Gründer der Freien Schulgemeinde Wickersdorf 1906, der Odenwaldschule 1910 und später einer ähnlichen Schule in Indien; 1934 Emigration in die Schweiz und Gründung der "Ecole d'Humanité" im Berner Oberland (Hasliberg); befreundet u. a. mit Tagore, Gandhi, Nehru, Rolland und Buber
* 10. Oktober 1870 Geisa/Rhön
† 1. Mai 1961 Goldern/Berner Oberland (Schweiz)
Wirken
Paul Albert Geheeb, ev., wurde am 10. Okt. 1870 in Geisa in der Rhön als Sohn eines Apothekers geboren und hatte schon früh das starke Bedürfnis, der leidenden Menschheit zu helfen. Er absolvierte das humanistische Gymnasium in Eisenach und studierte dann von 1889 bis 1899 an den Universitäten Giessen, Jena und Berlin protestantische Theologie, klassische Philosophie und Philologie, Nationalökonomie, Pädagogik, orientalische Sprachen, Naturwissenschaft, Medizin, Psychiatrie und Neuropathologie. Nach Ablegung des theologischen Staatsexamens und des Gymnasiallehrerexamens - auf die kostspielige Erwerbung der Doktorwürde hatte er einem Notleidenden zuliebe verzichtet - übernahm er in dem 1900 gegründeten Nordsee-Erziehungsheim Föhr die pädagogische Betreuung rachitischer, skrophulöser und erholungsbedürftiger Kinder Anschließend arbeitete er zusammen mit dem Schöpfer der Landerziehungsheime Dr. Lietz in den Jahren 1902 bis 1906 am Deutschen Landerziehungsheim Haubinda, zuletzt als Leiter. Im Jahre 1906 gründete er die alsbald weithin bekanntgewordene Freie Schulgemeinde Wickersdorf und im Jahre 1910 weiterhin die ...